Im Fuhrpark der VGB
findet man immer wieder Einzelstücke. Dabei handelt es sich zwar um
Serienfahrzeuge der Hersteller, aber aufgrund unterschiedlichster
Umstände beschaffte das Unternehmen nur ein Fahrzeug des jeweiligen Typs.
Der rechts abgebildete Magirus Deutz SH 110 ist das Kuriosum schlecht hin.
Zu einer Zeit als man im Linienverkehr zu hundert Prozent Busse der Firma
MAN einsetzte, kaufte man diesen Exoten. Als Omnibushersteller hatte sich
die Magirus Deutz AG gegen die übergroßen Mitbewerber nie durchsetzen
können. 1982 wurde die Produktion im Werk Mainz eingestellt. Die
restlichen Busse wurden an den Nutzfahrzeughändler ALGA in Sittensen
verkauft. Um den Standardbus, der mit der Betriebsnummer 21 in Dienst
gestellt wurde, rankt sich noch eine Geschichte. Er wurde, wie man anhand
des Nummernsystems erkennen kann, ursprünglich gar nicht für den Einsatz
im Linienverkehr erworben. Vielmehr hatte sich die VGB an der
Ausschreibung des Werksverkehrs zu den Klöckner-Stahlwerken in Bremen
beteiligt. Kriterium soll dabei gewesen sein, dass die Strecke mit einem
Fahrzeug bedient wird, das aus dem Klöckner-Konzern stammt. Auf
alle Fälle wurde der Auftrag anderweitig vergeben und so stand der
Bus für andere Zwecke zur Verfügung. Ein Betätigungsfeld war mit der
Überlandlinie 15 nach Elmlohe und Köhlen gefunden. Werktags sah man den
Bus regelmäßig an der Endhaltestelle direkt vor dem Hauptbahnhof. Der
Einstieg erfolgte jedoch nach der eingehaltenen Ruhepause an der damals
noch vor dem Gardinengeschäft gelegenen Haltestelle für die Linien
Richtung Schiffdorf und Surheide.
Auch nachdem der Bus von der VGB
ausgesondert worden war, kehrte er dem Bahnhofsgebäude noch lange nicht
den Rücken. Das Busunternehmen Christian Itjen aus Neuenwalde erwarb ihn
und setzte ihn auf der Kurslinie 1827 ein. Leider verlief die Recherche zu
dem interessanten Fahrzeug bisher im Sande.
|