O-Busse in Bremerhaven

Ein neues verkehrstechnisches Kapitel wurde 1947 aufgeschlagen. Auf Betreiben der amerikanischen Besatzungsmacht wurden für die Anbindung des Kasernengeländes am nördlichen Stadtrand mehrere O-Busse des sogenannten Kriegseinheitsobusses Normgröße II beschafft. Dieser Typ wurde von 1942 bis 1952 an etliche deutsche Verkehrsunternehmen geliefert. Die Bremerhavener Wagen waren ein gemeinsames Produkt der Firmen Kässbohrer (Aufbau), Henschel (Fahrgestell) und BBC (Elektrik).

Die Fahrzeuge kamen jedoch nicht auf der Strecke nach Weddewarden zum Einsatz. Bei der VGB hatte man sich dafür entschieden die bestehende Omnibuslinie von Schiffdorf zum Hauptbahnhof auf O-Busbetrieb umzustellen. Am 20. Dezember 1947 konnte der Betrieb mit vier baugleichen Bussen aufgenommen werden. Drei weitere Fahrzeuge waren für eine geplante Erweiterung zu dem Zeitpunkt bestellt, aber noch nicht ausgeliefert worden. Im Endausbau sollte das Streckennetz über den Flötenkiel und Jägerhof nach Weddewarden erweitert werden. Ein Streckenast nach Spaden war ebenfalls vorgesehen.

O-Bus Nr. 53 an der Endschleife vor dem Stadthaus (hm).

1949 konnte ein Teilabschnitt eingeweiht werden, der über die Elbestraße und Stresemannstraße zum Stadthaus in Lehe führte. Der Abschnitt Schiffdorf  -  Hauptbahnhof wurde als Linie I und die Erweiterung Hauptbahnhof - Stresemannstraße als Linie II im Fahrplan geführt. Die Fahrten der Linie II waren an die Arbeitszeiten der Stadtverwaltung angelehnt, was zur Konsequenz hatte, dass abends und am Wochenende kein Fahrbetrieb durchgeführt wurde. Schiffdorf hingegen wurde bis 24 Uhr an die Stadt angebunden und mit geringerer Frequenz gab es auch ein Fahrtangebot an den Wochenenden.

Eingesetzt wurden die Busse ab Schiffdorf. Sie fuhren über die Bohlenstraße und Schiffdorfer Chaussee zum Hauptbahnhof, wo sie direkt vor dem Empfangsgebäude halten konnten. Dort wurde die Zielbeschilderung gewechselt und die Fahrt in nördliche Richtung fortgesetzt.